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Voraussetzungen bzw. Wege zum erfolgreichen Stillen

Voraussetzungen bzw. Wege zum erfolgreichen Stillen

Die Einheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft sollte nach der Geburt über den Hautkontakt, z. B. durch Bedding-in (d. h. Mutter und Kind in einem Bett) und Bonding (Kind, nackt die 1. Nacht auf dem Körper der Mutter lassen) fortgesetzt werden. Frühere Annahmen, dies könne man wegen des infektiösen Wochenflusses nicht tun, haben sich als haltlos erwiesen. Aus meiner eigenen Praxis kann ich sagen, dass es beim Stillen nach ambulanten oder Hausgeburten wenige bis gar keine Probleme gab. Mutter und Kind sind immer zusammen und es ist nur eine beratende Person zuständig.

Stillbeginn:
Sofort nach der Entbindung, sobald das Kind anfängt zu suchen. Das Kolostrum ist in den ersten 3 Tagen ausreichend für das Baby. Am 3. Tag beginnt der Milcheinschuss; bei Kaiserschnitt am 4. bis 5. Tag durch den Stress der Operation (danach aber gleiche Produktion).

Milchbildung:
Die Nachfrage entscheidet über die Milchmenge. Wird viel angelegt oder bei Kinderklinikaufenthalt des Kindes viel gepumpt, wird auch viel produziert.
Wichtig: ist das Kind in der Kinderklinik und es muss gepumpt werden, ist entscheidend in welchen Abständen gepumpt wird und wie lange (optimal ist alle 4 Stunden auf jeder Seite 15 Minuten). Bei längerem Aufenthalt alle 3 Stunden, jede Seite 20 Minuten pumpen. 2 Tage bevor das Kind nach Hause kommt alle 2 Stunden pumpen, damit die ausreichende Milchmenge vorhanden ist. In der Kinderklinik nach Möglichkeit Kind anlegen. Dann natürlich vorher nicht pumpen. In den ersten Tagen nach dem Kinderklinikaufenthalt können die Kinder irritiert sein (Wechsel Flasche - Brust) und nicht ausdauernd trinken.

Wichtig:

  • vorher Brust erwärmen, damit die Milch leicht fließt
  • dem Kind zureden ohne nervös zu werden; es kennt Ihre Stimme genau und wird gerne mit Ihnen kooperieren - sagen Sie einfach, was Sie von ihm wollen
  • Kind Bauch an Bauch anlegen
  • bei Unsicherheiten immer Hilfe holen, bevor Ihre Nerven blank liegen!

Stillzeiten:Achten Sie bitte darauf, mindestens alle 4 Stunden zu stillen - auch nachts. Die Brust wird regelmäßig entleert, die Produktion wird in Gang gehalten. Bei öfterem Anlegen in der Klinik ist auch der Milcheinschuss keine Plage. Stillen Sie ausschließlich nach dem Bedarf des Kindes, Stillabstände sollten Sie nur dann einhalten wenn Sie beobachten: das Kind nimmt mehr als 200g pro Woche zu, schreit oft und macht im Schlaf Geräusche als ob es drücken würde. (Raupe Nimmersatt). Trinkmenge der Mutter: Haben Sie ständig Durst, wird genug Milch produziert. Mindestens 4 Liter am Tage trinken, davon 2 bis 3 Tassen Milchbildungstee. Die Ernährung der MutterAchten Sie bitte auf ausgewogene gesunde Ernährung, die nicht blähend sein sollte. Trinken Sie keinen Alkohol vor dem Stillen. Wenn Sie einmal anstoßen möchten, bitte nach dem Stillen. Wenn Sie es in der Schwangerschaft nicht geschafft haben Ihren Nikotinkonsum einzustellen, ist es beim Stillen unbedingt notwendig. Das Kind erhält ungefiltert das Nikotin, deshalb gilt auch hier wenn Sie unbedingt rauchen müssen: nur 1 Zigarette nach dem Stillen; wenn Sie das nicht schaffen, nehmen Sie vom Stillen Abstand.Wenn die Milch zeitweise nicht reicht:Milchbildungskugeln Rezept von Frau Stadelmann: 500g Weizen, Gerste und Hafer zu gleichen Teilen mischen, in einer Pfanne rösten 150g Vollreis 175g Butter kalt zugeben und mit 1 Glas Wasser einrühren 150g Honig hinzufügenaus der Masse 2cm große Bällchen formen, täglich 2-3 Kugeln essen.

Detaillierte Hinweise zur Ernährung in der Stillzeit: was kann man bedenkenlos essen - was ist kritisch, finden Sie hier: